Man muss nur den richtigen Ton zum richtigen Zeitpunkt treffen. Im Jazz gibt es eigentlich keine falschen Töne – eigentlich! Früher war alles ja auch viel einfacher: Die ersten Klaviere hatten nur eine einzige Taste, die ca. 1,5 meter breit war. Umgekehrt war es damals für die Komponisten schwierig, ansprechende Stücke zu schreiben…
Die klassische Klavierausbildung habe ich 9 Jahre lang am musischen Gymnasium in Niederalteich absolviert, wobei ich gleich nach dem Musik-Abitur meine ganzen klassischen Noten in den großen Feuerkorb gesteckt und angezündet habe. Ich wollte mich einfach frei fühlen und das in die Tasten bringen, wonach mir gerade so zumute war. Dies ist mir in der Klassik so einfach nicht möglich. Auf Kommando langsam oder schnell, laut oder leise spielen, ist nicht meine Art ein Stück zu interpretieren.
Entsprechenden Klavierunterricht gab es damals aber für Geld nicht zu kaufen…Meine ganze musikalische Entwicklung bis heute war ein langer und mühsamer Prozess, den ich im Nachhinein gerne abgekürzt hätte, wenn ich nur den richtigen Unterricht zu richtigen Zeit bekommen hätte.
Während und nach meinem Studium der Zahnmedizin habe ich über drei Jahre im Restaurant „Bellevue“ im Maritim-Hotel Köln gespielt und konnte bei über 100 Abenden pro Jahr wertvolle Erfahrungen sammeln. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich selber intensiv mit Jazz-Theorie und nehme auch seit April 2020 bei einem renommierten Jazz-Professor in New York Online-Unterricht.
Es handelt sich hierbei um eine einzigartige Mischung aus technischen Übungen, Theorie und dem wichtigsten: Klavierspielen!
Ich bin seit meiner Schulzeit überzeugter Anhänger von amerikanischer Didaktik getreu dem Motto: Wie kann ich komplizierte Dinge einfach erklären?
So ist es auch in der Musik: Wie meinte ein Jazzpianist in Milwaukee zu mir vor 35 Jahren: Erfolg besteht zu 10% aus Inspiration und zu 90% aus Transpiration. Vergleichen Sie sich nie mit den großen Musikern, sondern immer nur mit sich selber! Wie haben Sie vor einem Jahr geklungen und wie klingen Sie jetzt? Noch viel wichtiger: Wie fühlen Sie sich jetzt, wenn Sie spielen? Die Transpiration wird sich gelohnt haben!
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